Kannenbäcker und Eremiten – Ein Exkurs ins 17. Jh.

Altenrather Krug, Sammlung Düppenbecker
Altenrather Trichterhalsbecher, Sammlung Düppenbecker

Trotz dieser kriegerischen Zeiten wurde in Altenrath im 17. Jh. für eine kurze Zeit hochwertige Keramik hergestellt. Es waren vermutlich Töpferfamilien aus Siegburg, die sich um 1630 im Heidedorf niederließen. Nicht nur in der nahen Tongrube fanden sie die Rohstoffe, die sie für ihr Handwerk benötigten, auch die Erzlagerstätten bei Altenrath enthielten Mangan und Kobalt, die den Glasuren ihr typisches blaues und braunes Kolorit gaben. Mit Aggerkähnen konnten die Waren weitertransportiert werden. Nach etwa fünfzig Jahren verlieren sich die Spuren der Töpfer in Altenrath, ihre Familiennamen sind später jedoch im Westerwald nachweisbar.

Tripmannstein, Eremitage, Foto: Hubert Iven 1931.
Ein Fußfall, der sog. Tripmann-Stein, auf der Eremitage 1931, Foto: Hubert Iven.

Im selben Jahrhundert wurde am Westrand der Wahner Heide von Kapuzinermönchen ein Eremitenkloster gegründet. Es existierte von 1670 bis zu seiner Säkularisation in Jahr 1805 und war ein beliebtes Pilgerziel in der Region. Zwei Jahre später, 1807, wurde es ganz aufgehoben. Kloster und Kapelle wurden 1833 wegen Baufälligkeit abgerissen. Die Eremitage lag am Ringelstein, einer 15 Mio. Jahre alten Quarzitplatte am Ravensberg. Teile der Kapelle waren über dem Stein errichtet. Zum Gebäude gehörten auch die Sakristei, eine Küche und vier Räume im Obergeschoss. Außerdem gab es einen Brunnen zur Wasserversorgung.

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