Kriege und Plünderungen ziehen Mensch und Natur in Mitleidenschaft (16. bis 18. Jh.)

Die Heide war immer wieder Schauplatz von Kriegsereignissen und Durchzugsgebiet der verschiedensten Truppen.

Im Truchsessischen Krieg 1583 bis 1589 kam es vor allem zu Plünderungen durch spanische Truppen. Der Jülich-Klevische Erbfolgekrieg 1609 bis 1614 hinterließ ebenso Spuren wie der Dreißigjährige Krieg 1618 bis 1648, in dessen Verlauf schwedische Truppen Siegburg besetzten und Altenrath plünderten. Die Bevölkerung musste auch in den folgenden Jahren, bis hin zu den Koalitionskriegen im Gefolge der Französischen Revolution von 1789 immer wieder Plünderungen, Brandschatzungen und andere Gräueltaten erdulden. Die Alte Kölner Straße diente Ende des 18. Jh. als Heerstraße französischer Truppen.

Pfaffenmütz, Merian 1621
Die Schanze „Pfaffenmütz“ an der Siegmündung, Stich von Merian 1621.

Auch die Natur wurde in Mitleidenschaft gezogen: Die Soldaten holzten große Teile des Königsforstes ab, im 17. Jh. zur Befestigung von Lülsdorf und für die Festung „Pfaffenmütz“, sowie ein Jahrhundert später erneut, als die Franzosen große Mengen Holz nach Frankreich schafften. Um den Raubbau zu beenden, wurde 1792 eine neue Waldordnung erlassen, denn die Wald- und Heideflächen waren lebensnotwendige Rohstoffquellen. Die systematische Aufforstung der Flächen übernahmen später die Preußen, die vor allem schnell wachsende Kiefern und Fichten anpflanzten („Preußenbäume“).

Mittelalter Eremitage