Esel, Büffel und andere tierische Helfer

Ohne regelmäßige Pflege würden die Freiflächen in der Wahner Heide verbuschen und von Wäldern überwachsen. Die abwechslungsreiche Kulturlandschaft zu erhalten, erfordert große Anstrengungen.

 

Häckselmahd am Telegrafenberg, Foto. Dirk Ferber
Häckselmahd am Telegrafenberg, Foto: Dirk Ferber

Der Erhalt der Freiflächen – also das weitestgehende Freistellen von Bewuchs – wird durch Beweidungsprojekte mit Schaf- und Ziegenherden, Rindern oder sogar Wasserbüffeln bewerkstelligt, unterstützt von maschineller Mahd. Auch das ausdauerndste Tier frisst nur, was es mag, so dass z. B. der Traubenkirsche, einem aggressiven Neophyten, nur durch den Einsatz von Maschinen Einhalt geboten werden kann.

Schafherde, unterhalb vom Telegrafenberg
Schafherde, unterhalb vom Telegrafenberg, Foto: Dirk Ferber

Von April bis zum Ende der Vegetationsphase zieht ein Schäfer mit seiner Herde aus Ziegen und Bentheimer Schafen durch die Heide und die Aggeraue. Die Tiere verbeißen junge Kiefern, Birken und Brombeerpflanzen. Auch das Heidekraut wird von ihnen verbissen und damit verjüngt, die Heideblüte im Spätsommer verdanken wir also auch diesen tierischen Helfern.

Glanrinder in der Wahner Heide
Glanrinder auf der Geisterbusch-Koppel, Foto: Justus Siebert

Im Geisterbusch erfolgt die Beweidung mit Glanrindern und Ziegen. Auf den Koppeln weiden die Glanrinder, eine robuste, alte Nutztierrasse, in ganzjähriger Mutterkuhhaltung und ohne Zusatz von Kraftfutter. Die Tiere werden vom Glanhof Mohr/Pechau gehalten. Die Ziegenbeweidung im Geisterbusch erfolgt mit der Herde des Ziegenhofs Stumpf und ist in den wärmeren Jahreszeiten auch in offener Hütehaltung möglich.

Esel im Geisterbusch, Foto: Stefan Pütz
Esel im Geisterbusch, Foto: Stefan Pütz

Bei Kindern besonders beliebt sind die Esel, deren Fressvorlieben in diesem Teil der Wahner Heide zur Ergänzung der Mahd durch die anderen Vierbeiner genutzt werden. Auf Koppeln oberhalb der Tongrube wurden auch Weideprojekte mit Wasserbüffeln erprobt. Durch die Vorliebe der schweren Vierbeiner für das Suhlen sind sie besonders für den Einsatz in Feuchtgebieten geeignet. Ob das Nahrungsangebot und die Witterung in den einzelnen Bereichen für eine dauerhafte Beweidung ausreichen, muss oftmals die praktische Erprobung zeigen.

Wasserbüffel
Wasserbüffel auf Geisterbusch-Koppel, Foto: Justus Siebert

Das ist teuer. Die Finanzmittel dafür kommen zu einem großen Teil vom Flughafen Köln-Bonn, der die Biotoppflegemaßnahmen als Kompensation für Flächenversiegelungen auf dem Flughafengelände und andere Eingriffe in die Natur leistet.