Der Mensch greift ein – Von der Steinzeit bis zur Zeitenwende

Nach der letzten Eiszeit waren die Menschen Jäger, die in der waldlosen Tundra den Herden folgten und essbare Früchte und Wurzeln suchten.

Am Ende der Altsteinzeit (bis ca. 10.000 v.Chr.) herrschte ein trockenes und kühles Klima vor und die Birke eroberte die Landschaft. Mit zunehmender Erwärmung breiteten sich in den folgenden Jahrtausenden Kiefern, Eichen und weitere Baumarten aus.

Steinzeit Jäger
Steinzeitliche Heimkehrer von der Jagd. AKG-Images

Dieser Klimawandel blieb in der Mittelsteinzeit (bis ca. 4.000 v.Chr.) nicht ohne Folgen. Die Mammuts starben aus und die Rentiere wanderten ab. Um die wendigeren Wildpferde, Wildrinder, Vögel oder Fische zu erlegen, mussten die Menschen neue Waffen entwickeln.

In der Jungsteinzeit (bis ca. 2.200 v.Chr.) wurden die Menschen sesshaft und begannen, die Landschaft zur Kulturlandschaft umzugestalten. Menschliche Eingriffe wurden zum wesentlichen Faktor, der neben klimatischen und geologischen Veränderungen die Landschaft prägte.

Faustkeil
Faustkeil, Foto: Edition Blattwelt.

Erste Bauern ließen sich nieder und züchteten Schafe, Rinder oder Ziegen zur Milch- und Fleischproduktion. Getreideanbau, Rodungen und Waldweidehaltung (Hude) veränderten die Natur. Werkzeuge wie Klingen oder Schaber zeugen ebenso wie Faustkeile oder Tonscherben von dieser Lebensweise. Fundstätten gibt es am Ravensberg, in der Aggerniederung und an der Hohen Schanze.

Hudewald
Hudewald, Foto: Ulrike Tesch

Am Übergang zur Bronzezeit (bis ca. 800 v.Chr.) kühlte sich das Klima ab und Buchenwälder breiteten sich aus. Neben der Klimaveränderung begünstigte die zunehmende Landwirtschaft die Entstehung waldfreier Heideflächen. Durch die Weidehaltung entstanden Hudewälder mit lichten, hohen Baumbeständen und niedriger Bodenvegetation, die von den Tieren immer wieder abgefressen wurde und so diesen Waldtyp charakterisierte.

Rennofen
In solchen Rennöfen würde Eisen verhüttet.

Aus der Bronzezeit sind kaum archäologische Fundstücke erhalten, das meiste wurde „recycelt“. In der Eisenzeit (bis um die Zeitenwende) wanderten illyrische Volksstämme aus dem Donau- und Balkangebiet ein und brachten das Wissen über Eisenverarbeitung mit. Die Ackerflächen nahmen weiter zu und wurden mit Hilfe eiserner Pflugscharen bestellt. Holz wurde zu Holzkohle für die Eisenverhüttung verarbeitet. Siedlungen entstanden in Streulage als einzelne Gehöfte.

Ausgrabung auf der hohen Schanze 1939, Foto: Hubert Iven
Ausgrabung eines Langgrabes auf der Hohen Schanze, 1939, Foto: Hubert Iven.

Schon damals war der Mauspfad ein überregionaler Handelspfad. Hier wie im Spich-Linder-Bruch, am Güldenberg, am Eisenweg und im Königsforst fanden sich Überreste aus dieser Zeit. In der Nähe der Siedlungsplätze entdeckte man Grabhügelfelder, darunter ca. 100 am Scheuerbusch und mehr als 700 auf der Hohen Schanze bei Altenrath.

Wallburg Güldenberg, Foto: Hubert Iven
Wallburg am Güldenberg, Foto: Hubert Iven 1939,1942.

Auf dem Güldenberg haben sich Reste eines Ringwalls aus der Zeit von 250 bis 50 v. Chr. erhalten, die möglicherweise als Fliehburg oder Verteidigungsanlage genutzt wurde.

 

 

Die Heide entsteht Germanen und Römer