Refugium für Mensch und Tier

Das Mosaik von Wald und Offenland in der Wahner Heide ist einerseits durch geologische und klimatische Veränderungen im Laufe von Jahrmillionen und andererseits durch menschliche Eingriffe in den Naturraum entstanden.

Die mageren Böden wurden u.a. als Waldweide, Rohstoffreservoir und als militärisches Übungsgelände genutzt. Im Wechselspiel von Wald und Weite wird das Wandern nicht nur zu einem besonders sinnlichen Erlebnis. Unter den besonderen Bedingungen der Wahner Heide gedeiht eine Flora und Fauna, die andernorts keine Lebensräume mehr findet.

Heidelerche
Heidelerche: sie brütet am Boden und reagiert empfindlich auf Störungen durch Zwei- und Vierbeiner

Wer in den Sommermonaten frühmorgens mit dem Fernglas auf Wanderschaft geht, kann in den Offenlandbereichen von den gekennzeichneten Wegen aus z.B. Neuntöter, Schwarzkehlchen oder Heidelerchen beobachten. Um die Brut solch seltener Arten, deren Nester am Boden oder in geringer Höhe in Sträuchern versteckt liegen, zu schützen, ist es wichtig, die Wege nicht zu verlassen und Hunde unbedingt anzuleinen.

Die feuchten Freiflächen bilden den Nährboden für Orchideenarten wie das gefleckte Knabenkraut, für Moorlilien oder den rundblättrigen Sonnentau, eine winzige fleischfressende Pflanze, die das geübte Auge am Wegesrand entdecken kann. Auch diese Schönheiten sind auf den Schutz vor Wilderei angewiesen. Deshalb ist es streng verboten, Pflanzen oder Tiere aus der Wahner Heide zu entwenden. Nur wenn wir durch unser achtsames Verhalten den Naturraum als Refugium für Pflanzen und Tiere erhalten, wird er auch seinen Erholungswert für uns behalten.

Sonnentau am Fliegenberg
Klein und versteckt am Wegesrand: Der Sonnentau, ein winziger und seltener Fleischfresser.